Stefan 'Sterni' Mösch

Enrico der Verlierer

Eine Erzgebirgstragödie

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Schon am Freitag traf Frau Werners Brief vom Jobcenter bei Enrico ein. Er bekam nun ganze 282 Euro pro Monat zur Sicherung seines Lebensunterhalts (inklusive Mehrbedarf!) plus 380 Euro Wohnungsgeld zur Begleichung seiner Miet- und Heizkosten. Da ihm jedoch gleichzeitig für das folgende halbe Jahre eine Leistungsminderung von 150 Euro pro Monat aufgebürdet worden war, mußte er also mit 132 Euro im Monat, also mit nicht einmal 4 Euro 50 Cent pro Tag seinen Lebensunterhalt bestreiten. Ein würdevolles Leben wurde ihm auf diese Weise schon von vornherein durch die Gesellschaft verweigert, ganz zu schweigen von der durch gewisse Naivität vortäuschende Politiker immer wieder propagierten Teilhabe am kulturellen Leben. Damit konnte wohl allenfalls das Sammeln leerer Bierflaschen im Aldi-Plastikbeutel in der Öffentlichkeit gemeint sein, sowie das Herumlungern bei den Prekarierzusammenkünften am Busplatz und vor den Eingängen der städtischen Billigmärkte, wo das durch die Pfandeinnahmen gewonnene Kleingeld gleich wieder in Alkohol umgesetzt wurde. An der Tankstelle hatten solche abgebrannten alten „Penner“ wie er jedoch nichts zu suchen. Diese stand nämlich unter strikter „nationaler Kontrolle“ der Glatzköpfe von „Geyers schwarzem Haufen“, die Enrico sofort verprügelt oder zumindest verjagt hätten, da er keiner von ihnen war, sondern bloß ein politisch desinteressierter Mensch, dessen ehemals so prächtiges und seit dem letzten Jahr immerfort grauer gewordenes Haar beträchtlich an Länge und proportional dazu an Dünne zugenommen hatte, ein armer zu nichts mehr zu gebrauchender Schlucker, das Gesicht von einem struppigen Bart verunziert, dem man es schon von weitem ansah, daß er schon lange nicht mehr mit einem Rasierpinsel, einer Schere oder einem Kamm in Berührung gekommen war.

Enrico fühlte sich von aller Welt verlassen und verraten. Gequält von trüben Gedanken, schrieb er eines Abends sogar einen Beschwerdebrief an seinen Abgeordneten im Landtag, dem er in bitteren Sätzen seine tragische Situation zu schildern versuchte. Seine Jeremiade endete mit der Forderung, ihm endlich sein in der Verfassung verbürgtes „Recht auf Arbeit“ zu gewähren. Er verlange deshalb ganz dringend einen anständigen Job, der ihm endlich wieder eine würdevolle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermögliche. Erstaunlicherweise erhielt Enrico eine Antwort auf seinen in Rage verfaßten Brief, indem es u.a. hieß:
„Der von Ihnen geschilderte Fall hat mich betroffen gemacht und mir einmal mehr aufgezeigt, dass bei der Umsetzung von Gesetzen in das Alltagsleben nicht immer mit Augenmaß verfahren wird. Ich kann Ihnen versichern, dass ich insbesondere über mein Wahlkreisbüro in unzähligen Einzelfällen habe erreichen können, dass Ämter und Verwaltungen unsachgemäße Entscheidungen überdacht und zum Teil revidiert haben und ich sehe diesen Teil meiner Tätigkeit als Landtagsabgeordneter als ebenso wichtig an wie das Wirken auf der politischen Bühne. Ich möchte Sie, auch wenn ich Ihre Wut und Enttäuschung angesichts Ihrer persönlichen Erfahrungen nachvollziehen kann, dennoch um Vertrauen und Geduld bitten und Ihnen versichern, dass Schilderungen wie Ihre bei den Beratungen mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der SPD-Landtagsfraktion auch immer eine große Rolle spielen und keinesfalls unbeachtet bleiben.“
Enrico fühlte sich einen Moment lang gerührt über so viel herzliche Anteilnahme an seinem Schicksal von ganz oben. An seiner trostlosen Lage indes konnten diese gut gemeinten Worte auch nichts ändern. Enrico verfing sich immer tiefer in trüben Grübeleien. Seine fortschreitende Vereinsamung, die sich auch dem Kontakt zu den ärmsten sozialen Schichten der Stadt verweigerte, nahm allmählich gesundheitsbedrohliche Ausmaße an. Verließ er ganz selten einmal das Haus, dann tat er das nur, um zu „konsumieren“ oder sich ein menschenleeres Fleckchen in der freien Natur zu suchen, wo er ungestört ein klein wenig vor sich hindösen konnte.

Bei all den trüben Zukunftsaussichten, die ihm durch den Kopf schwirrten, hätte er beinahe ein doppelt gefaltetes Blatt Papier übersehen, das beim Öffnen des empfangenen amtlichen Briefes zu Boden gefallen war, und das Enrico erst entdeckte, als er ein wenig später zur Morgentoilette ins Badezimmer gehen wollte. Er war erstaunt, denn es handelte sich dabei um ein persönliches Anschreiben von Frau Werner, in dem sie ihn dringend dazu aufforderte, bereits am nächsten Montag auf das städtische Sozialamt zu gehen, um sich dort wegen eines zur Verfügung gestellten Ein-Euro-50-Jobs vorzustellen.

Das ist momentan immer noch viel besser, als leere Flaschen zu sammeln oder sich bei der neu eröffneten „öffentlichen Tafel“ mit Essen versorgen zu müssen, ging es ihm durch den Kopf. Vielleicht würde er ja sogar ein paar alte Kollegen aus ABM-Zeiten wiedertreffen, mit denen er sich immer ganz gut vertragen hatte. Zur Langeweile und zum Trübsalblasen würde er dann auch keine Zeit mehr haben. Das war schon gut so, denn irgendetwas mußte ein in seinem früheren Leben an harte und regelmäßige Arbeit gewöhnter Mensch wie er ja machen, wollte er nicht riskieren, letztendlich total auf den Hund zu kommen. Das war ja selbst im Knast so, wie er erst letztens im Fernsehen in einem Dokumentarbericht gehört hatte.

Er war also durchaus optimistisch und guter Dinge, als er sich am Montagmorgen auf den Weg zum Sozialamt machte. Bereits kurz nach neun traf er dort ein. Ulla Schmächtig, das „Mädchen für alles“ vor Ort, hatte gerade die nagelneu verglaste Tür des städtischen Arme-Schlucker-Refugiums geöffnet, um eine kleine Schar bedürftiger armer und kranker, sowohl angestammter als auch Asyl suchender ausländischer Bürger eintreten zu lassen. Auch ein paar „arbeitsscheue“ Hausbesetzer waren darunter, die im Wartesaal sogleich lautstark über den neuesten Amokfall zu diskutieren begannen, der das Wochenende über für erregten Gesprächsstoff im Land gesorgt hatte. Leider hätten wieder einmal die „völlig Falschen ins Gras beißen“ müssen, lautete die Quintessenz aller diesbezüglich abgegebenen Kommentare.
„Hätte ich meine Hände da im Spiel gehabt, ich hätte mir statt der Schule die 'Weiterbildungsakademie für Führungskräfte der Wirtschaft' rausgesucht, die es dort in dem Kaff geben soll“, tönte Bomben-Jack mit seiner piepsig-nervenden Stimme, während Lese-Ratti, ein dickes Buch lesend, betroffen über so viel artikulierte Gewaltbereitschaft nur mit dem Kopf schüttelte. Pillen-Michel gähnte heftig, wobei er seinen Mundhöhle, ausgefüllt von zwei Reihen stark lädierter Zähne, die einem Dentisten mindestens vierzehn Tage Schwerstarbeit gekostet hätten, um sie wenigstens notdürftig zu reparieren, sperrangelweit aufriß und beinahe vom Stuhl gefallen wäre, aufgerüttelt durch diese extreme Terrorankündigung. Die verstörte Reaktion seines immermüden Kumpels mißverstand Bomber-Jack als Aufforderung, in seinem anarchistisch gefärbten Lagebericht fortzufahren.
„Natürlich hätte ich niemals so eine mickrige kleinkalibrige Pistole genommen wie der Troddel, kein Wunder daß es nur fünf tote Schülerinnen mit einem Loch in der Brust und zwei Lehrer mit Kopfschuß gab. Da wäre mit einer abgesägten Schrottflinte bedeutend mehr herauszuholen gewesen. Ich sage ja schon immer, …“
Das schallende Husten eines ziemlich dunkelhäutigen Mannes, wahrscheinlich eines Asyl suchenden Tamilen, unterbrach den Attentatsdurstigen, aber nur für einen kurzen Augenblick.
„Wohl bekomm's, der Herr. Also, wo war ich denn soeben stehengeblieben – ach ja – eine gute alte Streubombe aus den Beständen der Roten Armee wäre natürlich in einer solchen brenzligen Situation am allerbesten gewesen, das hätte nämlich die Zahl der Verletzten noch mal rapide ansteigen lassen.“
„Ich bitte doch dringend um Ruhe“, ließ sich da Fräulein Schmächtig im schnippigen Amtstone vernehmen, ihren hageren Hals weit aus dem Türspalt des Chefzimmers hervorreckend.
„Nehmen Sie doch wenigstens ein bißchen Rücksicht auf die Kleinkinder, die in dem Mief hier draußen ausharren müssen. Also der Nächste bitte.“

Fräulein Schmächtig hatte wie gewöhnlich vollkommen recht. In dem ziemlich kleinen Warteraum war die Luft an diesem Montagmorgen so stickig, daß man sie leicht in Scheiben hätte schneiden können. Seitdem ihr Chef im vergangenen Frühjahr extra Handwerker bestellt hatte, die die Fenster mit einer Sonderverriegelung sichern mußten, um zu verhindern, daß in Zukunft weiterhin Zigarettenkippen in den Vorgarten geworfen wurden, erreichte an den gut frequentierten Tagen die Sauerstoffknappheit Besorgnis erregende Höchstwerte. Auch die Tür zum Flur mußte stets geschlossen bleiben, da Fräulein Schmächtig außerordentlich empfindlich auf Zugluft reagierte und schon seit Wendezeiten – böse Zungen behaupteten, wegen der damals erfolgten drastischen Senkung der Industrieabgase – an einer chronischen Bronchitis litt.

Enrico hatte Glück, daß er schon beizeiten gekommen war, denn bereits nach einer halben Stunde war der kleine Wartesaal von Hilfesuchenden verstopft. Es war eben Montag, an dem sich auch die gewöhnlichen „Einwöchigen“ zum „Stützefassen“ blicken lassen mußten. Enrico hatte neben Bomben-Jack ein Plätzchen gefunden, was er schon bald bitter bereuen sollte, denn aus den Schuhen des Kleinstadtanarchisten qualmte es förmlich, als habe er in ihnen keine Schweißfüße sondern ein neues chemisches Kampfmittel versteckt, dessen Wirkungskraft er hier im Wartesaal für ein geplantes Senfgas-Attentat im unlängst angebohrten Autotunnel am Rande der Stadt vortesten wollte.

So kam es, daß Enrico beglückt über die Erlösung lächelte, als er bereits gegen elf Uhr an die Reihe kam. In welcher Reihenfolge die Wartenden aufgerufen wurden, war ihm ein Rätsel, denn Wartenummern existierten in Falko Schleichers psychopathischer Folterhöhle nicht. Jeder Bittsteller hatte bei seiner Ankunft fein säuberlich seine persönlichen Daten in eine Warteliste einzutragen, was besonders einigen Ausländern, die die deutsche Sprache nur ungenügend beherrschten, große Schwierigkeiten bereitete. Diese Liste verschwand dann in regelmäßigen Abständen im Büro des Amtsleiters, der sich dann nach dem sich bereits in zwei Weltkriegen bewährten U‑Boot-Versenkungsprinzip sein jeweils nächstes Opfer zum Abschuß aussuchte. Welche Geheimstrategie hinter seinen Auswahlkriterien steckte, wußte niemand zu deuten, nicht einmal die regelmäßig anwesenden und in maoistischer Partisanen-Strategie und -Taktik bestens unterrichteten erzgebirgischen Untergrundkämpfer.

Sich ein wenig beklemmt fühlend, wie immer, wenn er nicht genau wußte, was ihn erwartete, folgte Enrico dem Fräulein Schmächtig zum „Chef“. Wie vom Blitz getroffen blieb er aber schon nach wenigen Schritten in das Bürozimmer hinein stehen. Der junge Mann, der gerade noch in seinem Aktenstapel auf dem Schreibtisch herumgewühlt hatte, wendete sich nun nämlich Enrico zu, der in diesem Moment am liebsten im Boden versunken wäre. Der Beamte, der da vor ihm stand, war ohne jeden Zweifel Ulf Schleicher, dieser zynische Arbeitsamtsangestellte, der ihm schon zum wiederholten Male das Leben zur Hölle gemacht hatte. Wie er nun auf einmal hierher kam, das konnte sich Enrico beim besten Willen nicht erklären.
„Herr Schleicher, Sie hier …?“, entfuhr es ihm entgeistert, seine Augen starr auf den nun ebenfalls verblüfft blickenden Vollzugsbeamten gerichtet.
„Kennen wir uns etwa? Ich glaube wohl eher nicht, denn ich rühme mich eines ausgezeichneten Personengedächtnisses,“ ließ sich nun Schleicher überlegen grinsend vernehmen, das Kinn auf seine knochigen Hände gestützt, um sein neues Opfer mit gierigen Wolfsaugen zu mustern.
Und nach einer kleinen Weile schließlich: „Aber was glotzen Sie mich denn so unverschämt an, ich bin doch nicht der böse Wolf. Kommen Sie doch endlich herein und lassen Sie die Tür nicht offen stehen, diesen Kanakengestank da draußen kann ja kein normaler Mensch aushalten.“
Wie ein Roboter schloß Enrico mechanisch die Tür hinter sich und schwankte zu Schleichers Schreibtisch, wo ihm von der Sekretärin ein Platz angeboten wurde. Auch die Stimme des Beamten war zweifellos das zynische Organ des gefürchteten Jobcenter-Beamten. Ein Irrtum schien ihm also ausgeschlossen. Er war wieder einmal in die Fänge seines Intimfeindes gefallen, der wohl nicht eher von ihm ablassen würde, als bis er ihn total vernichtet hätte. Enrico fügte sich deprimiert in sein fatales Schicksal, das ihn so hartnäckig verfolgte, wühlte in seiner Tasche und überreichte dem Beamten das Wernersche Schreiben, das über sein künftiges Wohl und Wehe entscheiden sollte. Schleicher las sich das Papier auf die Schnelle durch, während sich sein Mund allmählich zu einem breiten Grinsen verzog.
„Aha, Sie sind also einer dieser Arbeitsbummelanten, die mir das Jobcenter schon seit Wochen auf den Hals hetzt. Aber keine Angst, Ihr Erscheinen wurde mir schon von einem mir sehr nahe stehenden lieben Kollegen angekündigt, so daß ich für Sie bereits etwas ausfindig machen konnte.“
Während sich Schleicher einem großen Aktenberg zu seiner rechten zuwendete, fiel es Enrico plötzlich wie Schuppen von den Augen. Dieser zynische Beamte da vor ihm konnte keinesfalls der Unterabteilungsleiter des Bezirksamts Ulf Schleicher sein, den doch Frau Werner während ihres erregten Gesprächs in der letzten Woche erwähnt hatte. Viel eher war es wahrscheinlich, daß es sich hier um einen Zwillingsbruder des gefürchteten Sadisten handelte. Hatte er neben der frappierenden Ähnlichkeit auch den bösen Charakter des ersteren geerbt, so mußte Enrico auf der Hut sein. Er machte also gute Miene zum bösen Spiel und fragte nach einer kurzen Weile mit wahrer Unschuldsstimme:
„Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. Sie haben also wirklich einen Job für mich gefunden?“
„Über einen ordentlichen Job wird hier ganz und gar nicht gesprochen, um den müssen Sie sich schon gefälligst selber kümmern. Was wir Ihnen hier anbieten können, das ist lediglich eine Eineurofünfzig-Beschäftigung in der Stadtverwaltung. Dank einer Initiative unseres werten Herrn Oberbürgermeisters Kuhn werden Sie also ab morgen in den Genuß kommen, endlich wieder einmal etwas Nützliches für die Gesellschaft tun zu dürfen.“
Nach diesen freundlichen Worten bekam Enrico ein Formular überreicht, das ihn über seine neue Tätigkeit informieren sollte. Doch noch ehe er auch nur die Hälfte des Kleingedruckten lesen konnte, unterbrach ihn Schleicher ungeduldig, ihm einen Kugelschreiber reichend.
„Nun unterschreiben Sie doch endlich die Erklärung, die Sie sich zu Hause ja nochmals in aller Ruhe durchlesen können, wenn Ihnen wirklich danach sein sollte. Sie bestätigen damit lediglich Ihre Bereitschaft, die zunächst auf ein halbes Jahr festgelegte Maßnahme ordnungsgemäß zu absolvieren. Bitte hier unten, ja da, Ihre Unterschrift, aber drücken Sie gefälligst etwas fester auf, wegen der Kopie, mit der Sie sich zu Hause von mir aus den Hintern abwischen können.“

Ohne zu wissen, auf was er sich da eigentlich eingelassen hatte, leistete Enrico seine Unterschrift. Was hätte er auch anderes tun sollen? Im Weigerungsfalle hätte er als unverbesserlicher Arbeitsverweigerer dagestanden und mit weiteren Sanktionen rechnen müssen. Das konnte er sich beim besten Willen nicht leisten. Dann hätte er womöglich auch noch seine Wohnung verloren, um wie einige andere da draußen im Wartesaal zum Obdachlosen degradiert werden, hinabgestoßen auf die unterste Stufe des von oben verordneten sozialverträglichen Abstiegs, einer Stufe, die genau betrachtet noch niedriger lag als die der Totschläger und Raubmörder im Zuchthaus, denen wenigstens noch eine gut beheizte Zelle, drei warme Mahlzeiten und ein Hofgang täglich sowie bei guter Führung sogar noch etwas Taschengeld und eine Reihe anderer Annehmlichkeiten zugestanden wurden. Von solchen staatlich finanzierten Wohltaten konnte so mancher obdachlos Gewordene nur träumen.
„Na, warum denn nicht gleich so“, ließ sich nun Schleicher tief durchatmend vernehmen.
„Melden Sie sich also morgen früh punkt acht Uhr in Arbeitskleidung bei Oberinspektor Böck in der Barracke hinter dem Rathaus. Dort werden Sie alles weitere erfahren. Viel Erfolg.“

Ohne sich noch weiter um sein im Schnelldurchlauf abgefertigtes Opfer zu kümmern, das von Fräulein Schmächtig wie ein rechtsgültig abgeurteilter Schwerstverbrecher aus dem Zimmer eskortiert wurde, wendete sich Schleicher wieder seinem Aktenstapel zu, in dem er einige saftige Pornohefte versteckt hatte, mit denen er sich die Zeit vertrieb, wenn er, der schwer schuftende Beamte, einmal eine freie Minute zur Muse fand. Seine Ulla mußte ihm unbedingt wieder ein paar neue Schmöker besorgen, denn die alten Bilderchen befriedigten ihn schon längst nicht mehr.