Ein-Euro-Fufftsch-Hymne
Ich bi Aa-Euro-Fufftsch-Arbeiter,
Immer frehlich, frisch un heiter.
Racker ich in ganzn Tog.
Is Laabn is schie trutz aller Plog!
Ich bi Aa-Euro-Fufftsch-Arbeiter,
Immer frehlich, frisch un heiter.
Egal an dr frischn Luft,
die mich tröstet, wenn ich schuft.
Fier'n Eiro fufftsch, ja do schuft'sch.
Fier'n Eiro fufftsch, ja do schuft'sch.
E bissel Strof muss schu mol sei
fier de Drhaamrimsitzerei
Drim hot unner Staat beschlossn:
Mir schnappen uns die faulen Bossn.
die'n ganzen Toch ner dumm rimsitzen,
wärnd de annern missen schwitzen
En Eiro fufftsch wer mer eich gaabn,
des reicht dreimol zer Stitz fier's Laabn.
Bi nu Aa-Euro-Fufftsch-Arbeiter, ...
Ich kehr is Laab nu jedn Morgn,
ho vergassn alle Sorgn.
Vun links noch rachts schmeiß ich in Draack.
Do kimmt ne Bee un weht'n wag.
Vun rachts noch links, des macht doch nischt,
Ho in Draack grod noch drwischt.
Su gieht's nu dauernd har un hie,
fast wie e Ping-Pong-Spiel su schie.
Ich bi Aa-Euro...
Un kimmt dann nuch mei Kumpel Paul,
e guter Kerl, duch ziemlich faul,
Schenkt mir jeds Mol ne Zigarrett,
von Behme driem, do kost se net
meh wie e Sargnol, kast de glaabn,
willst de hunnert Gahr lang laabn.
Dann trink e Schnapsl nuch drzu,
des gibt Mut un Seelnruh.
Isses mol haß, dann left dr Schwaß.
Isses mol kalt, dann frier ich halt.
Dr Nutzn klaa, dr Schodn gruß,
is gieht gar manches in de Hus'.
De Markel-Hax, hot wahrlich racht,
Paar Reich'n gieht's gut, den annern schlacht.
Su war's im Laabn schu alle Tog,
kaa nischt dra ännern, kaane Frog.
Wie schie, dass mir in Freiheit laabn,
wu's Namme sel'ger is als Gaabn
Is kennt ja nuch viel schlimmer sei,
drim bleibn mer lieber geiz'sch un trei.
Aa fier en Arzgebirger fei,
Kaa raachter Ufug nitzlich sei!
Darum bleib'n mer aa drbei,
frisch un frehlich, geiz'sch un trei.
Fier'n Eiro fuftsch, ja do schufft'sch.
Ein-Euro-Fünfzig-Hymne
Ich bin Ein-Euro-Fünfzig-Arbeiter,
immer fröhlich, frisch und heiter.
Rackere ich den ganzen Tag,
das Leben ist schön trotz aller Plage.
Ich bin Ein-Euro-Fünfzig-Arbeiter,
immer fröhlich frisch und heiter.
Immer an der frischen Luft,
die mich tröstet, wenn ich schufte.
Für ein Euro fünfzig, ja, da schufte ich.
Ein bisschen Strafe muss schon mal sein,
wegen der Daheim-Herumsitzerei.
Drum hat unser Staat beschlossen,
wir schnappen uns die faulen Burschen,
Die den ganzen Tag nur dumm herumsitzen,
während die anderen müssen schwitzen.
Ein Euro fünfzig werden wir euch geben.
Das langt drei Mal zur Stütze zum Leben.
Ich bin Ein-Euro-Fünfzig-Arbeiter, ...
Nun kehre ich das Laub jeden Morgen,
habe vergessen alle Sorgen.
Von links nach rechts schmeiße ich den Dreck,
da kommt eine Böe und weht ihn weg.
Von rechts nach links, das macht doch nichts,
habe den Dreck gerade noch erwischt.
So geht's nun dauernd her und hin
fast wie ein Bing-Bong-Spiel so schön.
Ich bin Ein-Euro-Fünfzig-Arbeiter, ...
Und kommt dann noch mein Kumpel Paul,
ein guter Kerl, doch ziemlich faul.
Schenkt mir jedes Mal eine Zigarette
von Böhmen drüben, dort kostet sie nicht
Mehr wie ein Sargnagel, kannst du glauben,
Willst du hundert Jahre alt werden
Dann trinke ein Schnäpschen noch dazu:
das gibt Mut und Seelenruh'.
Ich bin Ein-Euro-Fünfzig-Arbeiter,...
Ist es mal heiß, dann läuft der Schweiß.
Ist es mal kalt, dann friere ich eben.
Der Nutzen klein, der Schaden groß,
es geht so manches in die Hose.
Die Merkel-Emanze hat wahrlich recht,
wenigen Reichen geht's gut, den anderen schlecht.
So war's im Leben schon alle Tage,
man kann dran nichts dran ändern, keine Frage.
Wie schön, dass wir in Freiheit leben,
wo das Nehmen seliger ist als Geben.
Es könnte ja noch viel schlimmer sein,
drum bleiben wir lieber geizig und treu.
Ich bin Ein-Euro-Fünfzig-Arbeiter,...
Auch für einen Erzgebirger, wirklich
kann rechter Unfug nützlich sein.
Deshalb bleiben wir auch dabei:
Frisch und fröhlich, geizig und treu.
Für ein Euro fünfzig, ja, da schufte ich.
Für ein Euro fünfzig, ja, da schufte ich.